BALDEA hat seinen Jahresbericht für 2022 veröffentlicht

Veröffentlicht am : 16. Juli 2023
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Unter der Überschrift „Fazit: Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen – BALDEA gibt nicht auf“ wurde vor ca. einer Woche Bilanz über die Arbeit im vergangenen Jahr gezogen.

In den Gemeinden Bunyola, Calvià, Esporles, Deià, Llubí, Inca, Mancor de la Vall, Sa Pobla, Sineu und Valldemossa konnten im vergangenen Jahr durch die mit BALDEA zusammen arbeitenden Tierärzte immerhin 1153 Straßenkatzen im Kastrationsmobil kastriert werden. Weitere 401 Katzen wurden auf Initiative und Kosten von BALDEA in Tierarztpraxen auf der Insel kastriert. Das ergibt insgesamt mehr als 1500 kastrierte Straßenkatzen. Um aber die zunehmende Population dieser Spezies auf der Insel mit all ihren gesundheitlichen Folgen für die Tiere wirklich in den Griff zu bekommen, wären eigentlich noch viel mehr Kastrationen erforderlich. Dennoch kann man dieses Ergebnis als einen merklichen Erfolg betrachten, denn in einigen Gemeinden war ein langsamer Rückgang der Kittenzahlen zu beobachten.

 

Aber nicht allein nur die Tierschützer sollten für eine möglichst großräumige Katzenkastration sorgen, sondern auch die vielen, vielen Privatleute auf der Insel, die ihre Katzen als Freigänger halten. Auch diese Tiere müssen dringend kastriert werden. Hierzu bedarf es aber noch sehr viel Überzeugungsarbeit bei diesen Menschen.

 

Einen erheblichen Teil des Budgets von BALDEA hat auch die Renovierung und Modernisierung des Kastrationsmobils gekosten, wofür Spenden gesammelt und verwendet wurden.

 

Abgesehen vom Geld, welches nie genug sein kann, mangelt es leider zunehmend auch an Manpower. Es finden sich leider mancherorts schwer Helfer für die lokale Arbeit. Viele Touristen haben bei BALDEA angerufen, um Notfälle zu melden, doch leider konnten nicht alle abgearbeitet werden.

 

Das Schulprojekt „Artgerechte Haustierhaltung“ scheiterte im vergangenen Jahr oftmals an dem mangelnden Willen vieler Schulen, dieses Thema in den Lehrplan aufzunehmen. Dennoch konnten einige Klassen aus der Umgebung von Calvia im Tierheim von SOS Animal Mallorca in Calvia etwas über eine gute Tierhaltung erfahren.

 

Seit immerhin schon 14 Jahren gibt es in Palma eine Bus-Linie der EMT, die in der Vorweihnachtszeit mit dem allererstem, vor Jahren Kreierten Slogan von BALDEA „Els animals no son juguestes“ durch die Stadt fährt. Nachdem BALDEA jahrelang die Kosten hierfür allein getragen hat, finanziert nunmehr das Rathaus von Palma diese Aktion.

 

Hinsichtlich des neuen spanischen Tierschutzgesetzes wurden leider die Vorschläge von BALDEA nicht berücksichtigt. Zwar bringe das Gesetz in einzelnen Bereichen leichte Fortschritte mit sich, aber an anderer Stelle ist es wenig hilfreich, um eine wirklich wirksame Tierwohlgarantie zu erreichen. Kritisiert wird in erster Linie, daß Arbeits- und Jagdhunde, die sehr oft unter besonders schlechten Bedingungen gehalten werden, aus dem Anwendungskreis des Gesetzes heraus genommen wurden. Ebenso wird kritisiert, daß an die Betreuer von Straßenkatzen und deren Kolonien überzogene Anforderungen gestellt werden, die in der alltäglichen Arbeitspraxis kaum bis gar nicht erfüllbar sind.

 

Im Jahr 2022 hat BALDEA bei der SEPRONA und beim Servicio de ganadera, eine Abteilung des Landwirtschaftsministerium, ca. 20 Fälle von Tierrmisshandlung anzeigen müssen. Betroffene der Mißhandlungen bzw. Vernachlässigungen waren neben Haustieren, Esel, Pferde, Schweine und Ziegen. In Valldemossa wurden illegale Tierfallen festgestellt und angezeigt. Insbesondere im Sommer kommt es immer wieder zu Vernachlässigungen, da den Tieren zu wenig Wasser oder kein schattiger Platz zur Verfügung gestellt wird. Daher sollte man bei wiederholter Beobachtung derartiger Fälle durchaus auch einmal bei der Polizei anrufen.

 

Mit den Rathäusern von Inca und Marratxi fanden ausführliche Gespräche zur Problematik der Katzenkolonien statt. Das Rathaus von Palma wurde schriftlich aufgefordert, dafür zu sorgen, daß die Belüftung von Tierttransportern besser organisiert wird und Klimaanlagen zum Einsatz kommen sollen. Mit der Landesregierung der Balearen versuchte BALDEA eine neue Regelung für den Bau von Tierheimen zu erreichen. Anlaß war die Verlegung von vielen Hunden aus Ibiza nach Natura Parc.

 

Im September 2022 wurde BALDEA durch die Mallorca Zeitung für ein gutes soziales Engagement ausgezeichnet. Die Auszeichnung wurde durch die Ministerin für Landwirtschaft, Mae de la Concha, auf einer Festveranstaltung am Ende des Monats überreicht.

 

Abschließend beklagt BALDEA, daß die Zahl der aktiven Tierschützer leider merklich rückläufig ist. Ältere Tierschützer ziehen sich aus Alters- oder Gesundheitsgründen oder aus Gründend des Eigenschutzes langsam ins Privatleben zurück. Nachwuchs ist leider kaum in Sicht. Zwar melden viele Menschen tierschutzrelevante Vorfälle, doch an der Aufarbeitung unmittelbar mitwirken möchten leider nur die Wenigsten.

 

F.S.

 

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